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Die 7 häufigsten Hormonstörungen

Die 7 häufigsten Hormonstörungen

 

Der weibliche Zyklus ist ein komplexer Kreislauf, welcher Monat für Monat im Körper der Frau abläuft. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Doch sobald nur ein einziger kleiner Prozess aus dem Gleichgewicht gerät und ein Hormon zu viel oder zu wenig produziert wird, kann dieser Kreislauf gestört werden. Die sensiblen Reaktionen des Körpers können eine Frau sehr belasten, zumal die Ursachen der daraus resultierenden Symptome oftmals nicht sofort erkannt werden. Die häufigsten Hormonstörungen sollen in diesem Blogartikel genauer erläutert werden.

 

All die betrachteten Hormonstörungen bringen die betroffenen Frauen aus ihrem natürlichen Gleichgewicht. Auch wenn die Symptome sehr unspezifisch sind und Hormonstörungen deshalb oft nicht sofort erkannt werden, sollten sie nicht unterschätzt werden. Anderenfalls kann dies weitreichende Folgen mit sich bringen.

 

 

Östrogendominanz

Wenn der Östrogenspiegel im Körper zu hoch ist, spricht man von einer Östrogendominanz. Dabei wird einerseits der Östrogenwert selbst betrachtet sowie auch das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron, welches im Idealfall zwischen 80:1 und 120:1 liegen sollte. Sprich du solltest 80 – 120 Mal so viel Progesteron wie Östrogen im Körper haben. Frauen, die an einer Östrogendominanz leiden, spüren dies beispielsweise in Form von Periodenschmerzen, Wassereinlagerungen, depressiven Verstimmungen sowie im (teilweisen) Verlust der Libido. Auch trockene Schleimhäute sowie Zysten und Myome können Folgen einer Östrogendominanz sein. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Oftmals kann eine Östrogendominanz in hormonellen Übergangszeiten auftreten, z.B. in der Pubertät oder einer Schwangerschaft. Doch auch eine unausgewogene Ernährung, ein Mangel an Nährstoffen, die Einnahme der Antibabypille oder Übergewicht können eine Östrogendominanz herbeiführen.

 

Östrogenmangel

Ist der Östrogenspiegel hingegen zu niedrig, führt dies teilweise zu ähnlichen Symptomen, wie zum Verlust der Libido und depressiven Verstimmungen. Darüber hinaus treten oftmals Hautunreinheiten, Haarausfall, Zwischenblutungen sowie Hitzewallungen und Schweißausbrüche auf. Betroffene Frauen klagen nicht selten über Gewichtszunahme, Schlafstörungen und eine generelle Abgeschlagenheit. Ein Östrogenmangel kann dazu führen, dass die Eizellen nicht ausreichend reifen und es nicht zum Eisprung kommt, oder dass am Gebärmutterhals zu wenig Schleim produziert wird, sodass es den Spermien erschwert wird, die Eizellen zu erreichen. Beides erschwert eine Schwangerschaft bzw. führt zur vorübergehenden Unfruchtbarkeit. Ursachen für einen Östrogenmangel können beispielsweise eine Nebenniereninsuffizienz oder das Fehlen eines Eierstocks sein.

 

Progesteronmangel

Das Progesteron spielt insbesondere in der zweiten Zyklushälfte eine bedeutende Rolle. Es wird durch den Gelbkörper nach dem Eisprung gebildet und ist dafür verantwortlich, die Gebärmutter auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorzubereiten. Erfolgt kein Eisprung, wird auch kein Progesteron gebildet. Weitere Ursachen für einen Progesteronmangel können Übergewicht, eine unausgewogene Ernährung oder auch Stress, egal ob psychischer oder physischer Herkunft, sein. Progesteron ist es auch als „Gute-Laune-Hormon“ bekannt. Ist es nicht ausreichend vorhanden, wirkt sich das auf das allgemeine Wohlbefinden aus und kann zu Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Phasen führen. Doch ein Progesteronmangel bringt auch weitere Symptome mit sich: oftmals führt es zu einer verkürzten zweiten Zyklusphase sowie zu Zwischen- und Schmierblutungen. Ebenso können Muskel- und Gelenkschmerzen, eine Blasenschwäche und auch Zysten und Myome auftreten.

 

Nebennierenschwäche

Denkt man an die weiblichen Hormondrüsen, gilt der erste Gedanke meist nicht den Nebennieren. Dennoch sind sie für den weiblichen Zyklus von großer Bedeutung, da sie ebenfalls Geschlechtshormone sowie auch Stresshormone produzieren. Oftmals sorgen physischer oder psychischer Stress dafür, dass die Nebennieren zu wenig Hormone produzieren. Dies äußert sich beispielsweise in Form von niedrigem Blutzucker, niedriger Körpertemperatur, geringer Energie mit einer herabgesetzten Leistungsfähigkeit, Konzentrationsstörungen, Schwindel beim Aufstehen, Schlafstörungen, Müdigkeit und Erschöpfung, Depression und Angstzustände. Man benötigt Kaffee um morgens in Gang zu kommen und fällt zwischen 15 und 17 Uhr wieder in ein Tief. Man hat vermehrt Verlangen nach Salzigem, Fettigem und proteinreichem Essen. Nach den Mahlzeiten stellt sich oftmals eine kurzzeitige Besserung ein. Eine Schwäche der Nebennieren kann zur Folge haben, dass andere Hormone nicht mehr effektiv arbeiten. Die wenigsten Hormone wirken optimal bei einer ausgeprägten Nebennierenschwäche. Hormone wie Insulin, Progesteron, Östrogen und Testosteron können dabei betroffen sein.

 

Schilddrüsenunterfunktion & Schilddrüsenüberfunktion

Die Schilddrüsenhormone sind dafür verantwortlich, eine ausgeglichene Energiebilanz aufrecht zu erhalten. Dabei stehen die Schilddrüsenhormone in Wechselwirkung zu den Hormonen Östrogen und Progesteron. Eine Schilddrüsenunterfunktion, sorgt oftmals für einen niedrigen Blutdruck und schwachen Puls. Außerdem können Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Verstopfung und Appetitlosigkeit auftreten, während gleichzeitig eine Gewichtszunahme zu beobachten ist. Betroffene weisen oft eine kalte, trockene und sehr blasse Haut auf. Eine Schilddrüsenüberfunktion hingegen äußert sich in hervortretenden Augäpfeln, geröteter Haut, vermehrtem Schwitzen sowie einer gewissen Unruhe, die die Betroffenen ständig in Bewegung hält. Oftmals treten dazu auch Bluthochdruck, Durchfall und ein gesteigerter Appetit auf, während die betroffenen Frauen jedoch an Gewicht verlieren.

 

 

PMS

Unter dem Begriff PMS fasst man verschiedenste Symptome zusammen, die meist ca. eine Woche vor Einsetzen der Regelblutung beginnen und sich mit dem Einsetzen bzw. spätestens mit dem Ende der Periode wieder bessern. Oftmals kehren diese Symptome monatlich wieder, sodass sie für die betroffenen Frauen zu ständigen Begleitern geworden sind. Zu diesen Symptomen gehören Müdigkeit, Kopfschmerzen, Spannungen und Schmerzen in den Brüsten, Bauch- und Rückenschmerzen, Heißhungerattacken sowie Blähungen und Verstopfungen. Das kann sich auch auf die Psyche auswirken, sodass Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Anwandlungen auftreten können.

Oftmals ist ein Progesteronmangel oder ein Östrogenüberschuss die Ursache für PMS.

 

 

 

PCOS – Polyzystisches Ovarialsyndrom

Was ist das PCO-Syndrom?

Das PCO-Syndrom zählt zu einer der häufigsten Störungen des Hormonhaushalts. Man schätzt, dass deutschlandweit ca. 10% der Frauen davon betroffen sind. PCOS beschreibt eine vielschichtige Störung des Hormonhaushaltes, bei der mehrere Hormone aus dem Gleichgewicht geraten.

Verursacht wird PCOS durch einen erhöhten Spiegel des luteinisierenden Hormons, kurz LH im Verhältnis zum follikelstimulierenden Hormon FSH. Während LH für das Auslösen des Eisprungs verantwortlich ist, wird FSH für die Reifung der Eizellen benötigt. Fehlt es nun an FSH, können die Eizellen nicht richtig reifen und sammeln sich stattdessen in den Eierstöcken. Außerdem führt das Ungleichgewicht der Hormone LH und FSH dazu, dass vermehrt männliche Hormone, die Androgene, in den Eierstöcken gebildet werden. Dies sorgt wiederum dafür, dass auch der Östrogenspiegel steigt und es zu einer Östrogendominanz kommt. Diese Östrogendominanz begünstigt das Ungleichgewicht von LH und FSH, sodass der ganze Prozess sich selbst immer weiter verstärkt. Oftmals führt das PCO-Syndrom auch dazu, dass vermehrt Insulin ausgeschüttet wird, sodass unter Umständen sogar eine Form von Diabetes daraus entstehen kann. Man geht davon aus, dass POCS erblich veranlagt ist, da es oftmals mehrfach innerhalb einer Familie auftritt

 

Symptome

PCOS kann sich durch verschiedenste Symptome äußern. Meist treten aufgrund des oft ausbleibenden Eisprungs Unregelmäßigkeiten im Zyklus auf. Das können beispielsweise lange Abstände zwischen den Regelblutungen, eine Oligomenorrhö, oder auch ein komplettes Ausbleiben der Periode, eine Amenorrhö, sein. Diese Zyklusstörungen können ebenfalls zu Unfruchtbarkeit führen. Aufgrund der vermehrten Produktion männlicher Hormone kommt es oftmals zu einer „Vermännlichung“, in Form von männlicher Körper- und Gesichtsbehaarung. Auch unreine Haut bis hin zu Akne, Haarausfall und Übergewicht sind bekannte Symptome von PCOS.